Tanz
Der Tanz
Der orientalische Tanz ist im nahen und mittleren Osten beheimatet. Mit seinen archaischen Bewegungsformen, die sich aus urtümlichen Gebets- und Fruchtbarkeitsriten ableiteten, gilt er als der älteste Tanz der Menschheit. Ob in Mesopotamien, Nordafrika, Ägypten oder Türkei - jede Region entwickelte ihre charakteristische Folklore aus den gleichen Wurzeln. Oft waren es die Zigeuner, welche die Traditionen pflegten und durch ihre Wanderungen zu deren Verbreitung beitrugen.
In den gegenwärtigen Hochburgen des Tanzes - in Kairo und Istanbul - entwickelte sich während den letzten Jahrzehnten aus den verschiedenen Folklorerichtungen der klassische orientalische Bühnentanz. Aber auch die authentischen Volkstänze wurden in ihrer ursprünglichen Kraft und Dynamik für die Bühne adaptiert. Heute verfügt der orientalische Tanz über eine reiche Formenvielfalt, die sich sowohl in Einzeldarbietungen als auch in Gruppenchoreografien widerspiegelt. Zudem besteht ein charakteristischer Unterschied zwischen den Tänzen der Männer und jenen der Frauen: Der männliche Stil, energiegeladen und voller mitreissender Lebensfreude, orientiert sich mehr an den früheren Kampfritualen, während die rhythmisch fliessenden Beckenbewegungen der Tänzerinnen Sinnlichkeit und Anmut ausstrahlen.
Der orientalische Tanz, der aus den Tiefen der menschlichen Seele entspringt, bereichert die Tanzkultur der Gegenwart auf einmalige Weise.